Unterwegs auf Nistkastentour

Rückschau auf den Beitrag vom Februar 2021

Weil morsche Bäume Mangelware sind und auch verwitterte Gemäuer in unseren Siedlungen eher selten anzutreffen sind, hat der NVV Pfäffikon an verschiedenen Orten Nistkästen aufgehängt. Sie dienen bestimmten Vogelarten –  den sogenannten Höhlenbrütern – für die Jungenaufzucht. Damit ein Vogelpaar im Frühling eine saubere Wohnung beziehen kann, sind im Winter Freiwillige unterwegs, um die Nisthilfen zu reinigen. Kot und Parasiten werden herausgeputzt, damit keine Krankheiten auf die neuen „Mieter“ übertragen werden. Kommen Sie mit auf eine winterliche Putztour mit allerlei Überraschungen!

Auf eine Leiter klettern und sich überraschen lassen, was im Nistkasten drin ist. Kinder sind begeisterte Nistkastenputzer. Naturerlebnisse in der Kindheit sind ein Schlüsselfaktor, dass einem auch als erwachsene Person Pflanzen und Tiere, Blumenwiesen und wilde Bäche am Herzen liegen.

Ein Himmelbett mit Dach? Die Halme, Federn und die Überdachung deuten auf einen Feldsperling (Feldspatz) hin.

Dieses Nest ist zwar auch überdacht, sieht aber anders aus. Nach Rückfrage bei der Vogelwarte konnte dieses Nest einem Zaunkönig zugeordnet werden. Dieser brütet normalerweise im Unterwuchs in einem kugelförmigen Nest. Offensichtlich passte ihm dieser Nistkasten.

Manchmal sieht man schon von aussen, wer drin war. Die Verkleisterung am Deckel lässt auf einen Kleiber schliessen. Der Kleiber verklebt Ritzen und Einfluglöcher mit Speichel und Lehm. Das lockere Nest besteht aus zerkleinerten Rindenstücken und ev. auch Laub.

In diesem Moosnest fanden wir noch ein Ei. Sowohl das Moos als auch das weisse Ei mit roten Punkten lassen auf eine Kohlmeise schliessen. Vielleicht war das Ei nicht befruchtet, die Brut aufgegeben oder gestört worden?

Hier waren die Hornissen schneller als die Vögel und haben den Kasten besetzt.
Wer war wohl hier Mieter? Nicht alle Rätsel lassen sich lösen.

Für eine vielgestaltige Vogelwelt bedarf es nicht nur ein paar Nistkästen, sondern vor allem auch eines ausreichenden Nahrungsangebots. Lassen wir in unseren Gärten eine gepflegte Wildnis zu mit einheimischen Blütenstauden und Heckensträuchern, umschwärmt von unzähligen Insekten!  Das ist ein Erfolgsfaktor für eine gelungene Jungenaufzucht.

Weitere Infos zu Nisthilfen oder vogelfreundlichen Gärten: www.birdlife.ch, www.vogelwarte.ch  

Text und Fotos: NVV Pfäffikon

Hinterlassen Sie einen Kommentar