Frühling am Tobelweiher
Rückschau auf den Artikel aus dem April 2021
Die milden Temperaturen und bunten Farben des Frühlings laden nach dem langen Corona-Winter zu Ausflügen in die Natur ein. Was gibt es Schöneres, als gleich vor der Haustüre die Tier- und Pflanzenwelt beim Frühlingserwachen zu beobachten? Emsig baut der Zaunkönig mehrere Kugelnester unter einer Wurzel oder einer anderen geschützten Stelle in Bodennähe. Die Spielregeln sind klar: das Weibchen wählt das geeignete Nest aus – und somit auch den richtigen Partner.
Ganz anders die Gebirgsstelzen. Letztes Jahr konnten sie dabei beobachtet werden, wie sie gemeinsam am Steilhang unterhalb des Tobelweihers ein Erdloch inspizierten und dann laut diskutierend weiterzogen. Wenige Wochen später waren sie emsig dabei, für die Jungen Futter herbeizuschaffen.
Die Standortwahl schon längst entschieden haben die Wasseramseln. Bereits im Februar starten sie das Brutgeschäft und sind schon recht früh im Jahr mit der Fütterung der nimmersatten Jungen beschäftigt.
Mit etwas Geduld können alle drei Vogelarten auf dem Weg zum Tobelweiher entdeckt werden. Leider aber auch zahlreiche Erholungssuchende, die abseits von den Wegen beim Bräteln, Kneippscher Wasserkur oder im Unterholz auf der Suche nach Brennbarem für die Feuerstelle ihrer Form der Freizeitgestaltung nachgehen. Die dabei vielleicht unwissentlich ausgelöste Tragödie kann dazu führen, dass die in Bedrängnis geratenen Vogeleltern ihre Brut aufgrund der häufigen Störungen aufgeben. Zur Störung tragen aber auch im Unterholz herumstöbernde Hunde bei. Deshalb sollen Hunde besonders während der Brut- und Setzzeit der Wildtiere angeleint werden.
So steht entdeckungsreichen Naturbeobachtungen nichts mehr im Wege.
Text: Sonja Ellermeyer
Fotos: Michael Gerber (Zaunkönig, Gebirgsstelze und Wasseramsel), Sonja Ellermeyer (Erholungssuchende an der Luppmen)