Winterexkursion am Pfäffikersee

Bei strahlendblauem Himmel fanden sich am Samstag, 07.01.2023, über 40 Teilnehmer zur alljährlichen Winterexkursion des Natur- und Vogelschutzvereins Pfäffikon am Seequai ein. Doch die Begrüssung durch den Vorstand musste erst einmal warten, ein in den umliegenden Bäumen nach kleinen Insekten und Spinnen suchender Trupp Schwanzmeisen zog die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich. Die sozialen und wenig scheuen Singvögel sind regelmässig am Pfäffikersee und Umgebung zu entdecken.

Schwanzmeise bei der Futtersuche

Auf 4 Gruppen verteilt, darunter extra einer Familien- und Kindergruppe, ging es los. Die Freude nach den 2 Jahren Corona-Zwangspause war den Teilnehmern genauso anzusehen, wie den Exkursionsleitern und -helfern des Vereins. Und wie immer gab es viel am und auf dem Pfäffikersee zu entdecken. Glück und Geduld bedurfte es, die agilen Zwergtaucher bei einer ihrer kurzen Tauchpausen durch das Spektiv zu entdecken – das war bei Stockente, Blässhuhn, Haubentaucher und Lachmöwe schon einfacher. Für die akustische Untermalung sorgte ein Trupp Erlenzeisige, der mit Futtersuche auf der benachbarten Erle beschäftigt war.

Einzelne Teilnehmer durften sich glücklich schätzen, dass sie einen kurzen Blick auf den Eisvogel am Meteorkanal werfen konnten. Allen anderen Teilnehmern blieb nur der Anblick der Fotos zur Klärung, wodurch sich Männchen und Weibchen unterscheiden. Dem interessierten Leser sei an dieser Stelle verraten, der Schnabel des männlichen Eisvogels ist ganz schwarz, während beim weiblichen Eisvogel der Unterschnabel eine rötliche Färbung aufweist.

Eisvogelweibchen

Jenseits des Meteorkanals warteten zwischen Storch und Graureiher drei seltene Gäste auf die Vogelfreunde. Mit blossem Auge kaum zu erkennen, waren durch das Spektiv drei Bekassinen im Ried zu entdecken, die mit ihrem langen Schnabel im feuchten Boden nach Futter stocherten. Die Bekassine lebt in Feuchtgebieten und gehörte bis vor etwa 18 Jahren zu den Brutvögeln am Pfäffikersee. Leider ist sie inzwischen in der ganzen Schweiz vom Aussterben bedroht.

Die Bekassine stochert im feuchten Boden nach Würmern und Insekten

Einer der Gründe, warum der Bodenbrüter so stark gefährdet ist, zeigte sich auf dem Rückweg: eine Katze hatte sich in das Naturschutzgebiet verirrt und pirschte sich just in diesem Moment an die Bekassinen heran.

Eine ereignisreiche Exkursion neigte sich dem Ende zu. Bei heissem Apfelpunsch konnten die Erlebnisse ausgetauscht und weitere Fragen beantwortet werden. Und wer weiss, vielleicht hat auf der Exkursion der eine oder andere Teilnehmer seine Begeisterung für die Ornithologie entdeckt…

Spannende Einblicke in das Leben der Wasservögel

Text: Sonja Ellermeyer

Fotos: Michael Gerber, Sonja Ellermeyer

Hinterlassen Sie einen Kommentar