Die Vielfalt des Lebens
Exkursion «Das kleine Paradies vor der Haustür»
Ein wunderschönes Beispiel einer Biodiversität direkt vor der Haustür konnten wir uns an einer Exkursion anschauen.
Das kleine Paradies von Andreas Scheidegger liegt nur ein paar Gehminuten vom Bahnhof Pfäffikon ZH entfernt. Der Garten wurde 1990 angelegt und hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem optimalen Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und vielen Insekten entwickelt.
Der Weg führt vorbei an einem Schatten spendenden Nussbaum, spriessenden Gemüsebeeten und duftenden Brombeersträuchern. Dort tut sich die Vielfalt des Lebens auf. Mitte Juni blühen 54 verschiedene Wildblumen. Alles summt und brummt und quakt. Der Teich am Ende des Gartens ist nur so gefüllt mit Leben. Die Wasserfrösche springen einem gleich ins Auge, beim Verweilen kommen immer mehr Amphibien, Spinnen, Gross- und Kleinlibellen, Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten zum Vorschein.
Der junge Wasserfrosch sitzt auf dem Pflanzenteppich des Wasserschlauchs und sonnt sich. Die Oberseite dieses Frosches ist grün, was ihn vom braunen Grasfrosch unterscheidet.
Libellen am Teich
Hufeisen-Azurjungfer mit Beute: Ist die bei uns am häufigsten vorkommende Kleinlibelle. Das Männchen ist schwarz-blau gefärbt, das Weibchen gelbgrün, selten blau mit schwarz.
Vierfleck: Der Name kommt von den kleinen dunklen Flecken in der Mitte jedes Flügelvorderrandes. Dieses Merkmal unterscheidet die Art von allen anderen Libellen.
Zu wissen, dass die Biodiversität besonders in der Schweiz leidet ist alarmierend. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz sind bereits ausgestorben oder gefährdet und die Hälfte der Lebensraumtypen sind bedroht. Fördermassnahmen zeigen Wirkung, können aber die Verluste der Lebensräume nicht kompensieren. Die Tieflagen und das Mittelland sind am stärksten von Verlust durch intensive Nutzung von Böden, Zerschneidung der Lebensräume durch Infrastruktur und Siedlungen sowie übermässige Stickstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträge betroffen. Dabei übersteigt der Biodiversitäts-Fussabdruck der Schweiz die Belastbarkeitsgrenze der Erde um das Vierfache. Unsere Aufgabe ist es jetzt den Rückgang der Biodiversität zu stoppen. Eine reichhaltige Biodiversität verbessert die Fähigkeit von Ökosystemen auf die Störung wie den Klimawandel zu reagieren.
Am 22. September 2024 haben Sie die Möglichkeit, Ihre Stimme der Biodiversität zu geben.
Text und Bild: Julia Greiner, Bild: Andreas Scheidegger