„Abendflug der Hirschkäfer“

Was sich für ein Erlebnis hinter dem einfachen Titel „Abendflug der Hirschkäfer“ verbirgt, ahnte wohl niemand der 15 Teilnehmenden zu Beginn der Exkursion. In Fahrgemeinschaften erreichten wir den Ausgangspunkt am südlichen Waldrand des Benker Büchels gegen 20 Uhr.

Zur Einstimmung auf grosse Käfer präsentierte uns Exkursionsleiter Andreas Scheidegger einen Lederlaufkäfer und einen Nashornkäfer je männlich und weiblich aufgespiesst in einer Box. Leider würden solch grosse Käfer immer seltener und er könne nicht garantieren, dass wir wirklich Hirschkäfer sehen würden.

Andreas Scheidegger präsentiert einen Lederlaufkäfer sowie einen Nashornkäfer

Doch kaum waren wir ein paar Meter weiter gegangen auf dem Waldweg, flog in der Schneise einige Meter über unseren Köpfen bereits ein grosser Brummer. Sogar in dieser Entfernung sahen wir das „Geweih“ am Kopf. Es dauerte nicht lange, hatte Nina ein Tier in ihrem Kescher gefangen und sorgfältig in eine gepolsterte Kunststoffbox befördert zum Anschauen

Andreas stellte fest, dass das „Geweih“ was massiv vergrösserte Mandibeln (Oberkiefer) sind, unterentwickelt sei. Das liesse auf eine Mangelernährung während der Engerlingszeit schliessen.

Immer wieder landeten Hirschkäfer im Netz, sogar mit blossen Händen konnte einer gefangen werden. Nur die Männchen fliegen, die Weibchen halten sich an Baumstämmen oder –zweigen auf, wo sie mit ihren Mundwerkzeugen bereits vorhandene Wunden in der Rinde vergrössern, um daran zusammen mit den Männchen zu lecken. Neben den Hirschkäfern bewunderten wir eine Grosse Eintagsfliege, sensationell gefangen von Nina. Mit ihren durchsichtigen libellenähnlichen Flügeln wirkte sie sehr fragil, die drei Schwanzfäden machten sie unverkennbar. Auf der Braunwurz am Wegrand erblickten wir viele Raupen des Braunwurzmönchs.

Mit zunehmender Dämmerung wurden die Fledermäuse aktiv, Susi und Antonia hatten je einen Detektor dabei. Anhand der Frequenz und der Grösse haben wir vielleicht ein Grosses Mausohr gesichtet, die genaue Bestimmung steht noch aus. Und quasi als Highlight des Abends flatterte doch sage und schreibe ein Uhu auf einen Strommasten! Es war schon fast zu dunkel für den Feldstecher, doch mit Handy und Feldstecher gelang doch noch ein Beweisfoto.

Die Exkursion war ein voller Erfolg und wir durften viele Highlights mit nach Hause nehmen.

Text: Edith Küpfer, Fotos: Andreas Scheidegger, Nina Lohri, Markus Schläpfer

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