“Das Torfriet – (Erfolgs)-Geschichte einer Moorregeneration”

Das Torfriet (auch Maggiriet genannt) liegt im Westen von Pfäffikon. Es ist im Bundesinventar der Hoch- und Übergangsmoore von nationaler Bedeutung. In den letzten Jahren fanden umfangreiche Regenerationsmassnahmen statt. Moore sind sehr empfindliche Lebensräume, deshalb gilt für das Torfriet ein Betretverbot. Um trotzdem einen Einblick ins Gebiet zu erhalten, hat der Natur- und Vogelschutzverein Pfäffikon, Kaspar Zirfass, Projektleiter der Regeneration und Kenner des Gebiets seit 15 Jahren, zu einem Referat eingeladen.

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Moore sind sauer, nass und nährstoffarm – im Idealfall. Vielen Mooren wurde bis ins 20. Jahrhundert buchstäblich das Wasser abgegraben. Für die Torfgewinnung legte man eine Vielzahl von Entwässerungsgräben und Torfstichen an – auch im Torfriet. Zwar wurde das Torfriet bereits 1943 unter Schutz gestellt. Die Entwässerungsstrukturen wirkten aber weiter und belastetes, basenreiches Wasser floss weiterhin ins Riet. Das verhinderte die  Erholung des Resthochmoors.

Seit 1998 betreibt die kantonale Fachstelle Naturschutz das Schwerpunktprogramm Hochmoorregeneration. Für das Torfriet wurden folgende Ziele festgelegt:

  • Förderung von Hoch- und Zwischenmooren
  • Förderung von moortypischen Kleingewässern und von lichten Moorwäldern
  • Erhaltung und Förderung von seltenen und typischen Arten
  • konstante Wasserstände und Vermeidung von Problemarten.

Die wichtigsten Massnahmen zur Erreichung dieser Schutzziele sahen folgendes vor:

  • Auslichten des dichten, fichtengeprägten Waldes zu einem lichten Föhren-Birken-Moorwald
  • Wiederherstellung des Moorwasserhaushaltes durch Einstau von Entwässerungsgräben   

Holzspundwände bis in die Tiefe des wasserundurchlässigen Mineralbodens halten einerseits Wasser zurück, ausgeklügelte Abdichtungen, Lenkungen und Wehre regulieren den Wasserstand im Gebiet.

Was haben diese Massnahmen gebracht?

Mittels Erfolgskontrolle, also Messen (= genau, aber aufwändig) und Beobachten (= ungenau, aber einfach) können einige Aussagen gemacht werden: der Wasserstand hat sich erhöht. Er soll im Moor 10cm höher sein als im Talbach. Lichtliebende Pflanzenarten wir Sonnentau, Wasserschlauch, Blumenbinse oder Wasserschierling profitieren von den Auflichtungen. Für die Grosse Moosjungfer (Libelle) ist es einer der besten Standorte im Kanton Zürich.

Ohne Unterhalt und Pflege geht es nicht: in den Flachmooren muss regelmässig gemäht werden, auch damit sich das Schilf nicht weiter ausbreitet. Die Neophyten habe man einigermassen im Griff, mehr Sorgen machen wuchernde Brombeeren und spriessende Faulbäume.

Es sind weiterhin grosse Anstrengungen nötig, um von einem Erfolg der Massnahem zu sprechen. Bei optimalen Bedingungen wächst ein Hochmoor 1mm/Jahr in die Höhe. Dafür verantwortlich sind die Torfmoose, „Wunder“Pflanzen ohne Wurzeln, die oben wachsen und unten absterben. Sie sind phänomenale Wasserspeicher – wenn es denn vorhanden ist. Die unvollständige Verrottung unter Luftabschluss bildet den Torf, der Kohlenstoff aus den Moosen bleibt im Boden gespeichert. Jede Bearbeitung oder Austrocknung des Bodens bringt Sauerstoff in den Boden, was zur Zersetzung des Torfs führt. Aus dem CO2 Speicher wird ein CO2 Emittent.

Nicht nur aus Sicht des Lebensraumschutzes, sondern auch aus Sicht des Klimaschutzes, ist die Rettung des verbliebenen Restmoors also eine unerlässliche Aufgabe für die ganze Gesellschaft.

Text: Edith Küpfer, Fotos NVV und Kaspar Zirfass

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